Zwischen 500 und 600 Statisten nahmen an der Übung mit 40 Einsatzkräften und zusätzlich 40 Übungsbeobachtern teil. „Eine komplexer werdende Welt stellt unsere Rettungs- und Sicherheitskräfte immer wieder vor neue Herausforderungen. Mit hohem persönlichen Einsatz engagieren sie sich in Rheinland-Pfalz tagtäglich für Rettung, Versorgung und Schutz der Bevölkerung. Gerade in urbanen Räumen, wo viele Menschen auf engem Raum leben und zusammenkommen, ist eine funktionierende Sicherheitsarchitektur entscheidend. Damit Einsätze im Ernstfall reibungslos ablaufen, braucht es eine enge, abgestimmte Zusammenarbeit aller Beteiligten – von Feuerwehr über Polizei bis zum Rettungsdienst. Großübungen wie heute sind dafür unverzichtbar: Sie helfen, Abläufe zu testen, Schnittstellen zu stärken und Erfahrungen zu sammeln. Mein Dank gilt allen Beteiligten und den zuständigen Einsatzkräften, die heute mit einem realistischen Szenario ihre Abläufe erprobt haben, um im Ernstfall nahtlos und effektiv zusammenzuarbeiten“, sagte Innenminister Michael Ebling, der vor Ort in Speyer war.
Auch Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler dankte im Anschluss an die Übung den Einsatzkräften und der Veranstaltungsleitung für die Vorbereitung und Organisation sowie allen, die vor Ort und im Hintergrund mitgewirkt haben: „Viele wissen gar nicht, welche organisatorischen Herausforderungen es birgt, die Sicherheit auf einem Volksfest hochzuhalten. Ebenso ist es eine große Verantwortung der Veranstaltenden, dafür zu sorgen, dass die Besucherinnen und Besucher eines solchen Festes mit Vergnügen schlendern und die Veranstaltung in vollen Zügen genießen können. Klar ist: Eine 100-prozentige Sicherheit auf Veranstaltungen wird es nicht geben. Aber wir versuchen, im Vorfeld das Bestmögliche für den Ernstfall zu bedenken, der hoffentlich nie eintreten wird.“
Auslöser für das Räumungsszenario war auf dem Gelände verteilte Buttersäure. Einige Übungsteilnehmer in der Rolle als Besucher nahmen in mehreren Bereichen des Festgeländes einen extrem unangenehmen Geruch wahr, klagten über Unwohlsein wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Erbrechen und wurden von den Einsatzkräften versorgt.
Die teilnehmenden Statisten hatten sich ab 10:30 Uhr auf dem Festgelände bewegen und kostenfrei die Fahrgeschäfte nutzen können, bevor dazu aufgerufen wurde, den Festplatz in Richtung Domgarten zu verlassen. Nach Beendigung der Übung öffnete die Frühjahrsmesse ab 14:00 Uhr für den regulären Betrieb.
„Aus meiner Sicht haben wir heute einen Meilenstein gesetzt. Denn Veranstaltungssicherheit geht alle an“, unterstreicht Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Peter Eymann. „Dass wir heute den Ernstfall erproben konnten, ist ein großer Baustein auf dem Weg, das Sicherheitskonzept für Veranstaltungen auf den Prüfstein zu stellen. Ohne Statistinnen und Statisten wäre alles nur graue Theorie. Durch sie konnten wir unsere Überlegungen und Konzepte mit Leben füllen. So konnten wir heute sehen, wie die Menschen in einer solchen Situation reagieren, wie wir sie erreichen können und wie lange es dauert, bis sie das Messegelände verlassen. Vieles hat dabei gut funktioniert, an der ein oder anderen Stelle gibt es aber auch noch Optimierungsbedarf – in jedem Fall aber konnten wir wertvolle Erkenntnisse erzielen“, resümiert Peter Eymann.
„So hat die App KATWARN bei den meisten Übungsteilnehmenden nicht den Alarm ausgelöst. Den Grund hierfür werden wir natürlich analysieren, dieser Fall zeigt aber einmal mehr, wie wichtig es ist, auf den Warnmittelmix zu setzen. Nicht nur digital, sondern auch vor Ort über die Notlicht- und Durchsage-Inseln sowie die Einsatzkräfte der Polizei und des Sicherheitsdienstes. Einige Lernpunkte wie die Lautstärke der Durchsagen oder die Verkehrslenkung der Menschen beim Verlassen des Festgeländes können wir für die Nachbereitung der Übung mitnehmen. Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit dem Ablauf und der Bewältigung vielfältiger Herausforderungen im Rahmen dieser Simulation“, so Eymann weiter.
Die Frühjahrsmesse findet bis einschließlich Montag, 21. April 2025 (Ostermontag) auf dem Festplatz in Speyer statt.
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